Lüften,
Feuchtigkeitsrechner
!
Es soll hier der Lüftungsvorgang beschrieben werden um ein Gebäude mit Stiegenhaus sinnvoll zu Lüften. Da immer wieder eigenartige Vorstellungen über das Lüften verbreitet werden soll hier eine sinnvolle Methode beschrieben werden. Dabei ist es jedoch unumgänglich, vor allem am Beginn eine “Wetterstation möglichst mit einer zusätzlichen Funkmessung zu verwenden. Zur Vereinfachung wird eine Diagramm und eine Tabelle angegeben und daran Beispiele erläutert.
Kennwerte für Diagramm
und Tafel
Sättigungsdampfdruck [hPa] | Ry [kgK] | Hilfsgröße |
6.11 | 287.06 | 7.8982 |
1. Schritt: Entfernen des Beschlagens von Wänden und Türen:
Wir erhöhen der Kellertemperatur durch Lüften solange bis sich der Taubeschlag entfernt. Damit wird auch das Stiegenhaus wärmer. Im Freien ist dabei trockene warme Luft, sodass im Stiegenhaus 24° bei 50% Luftfeuchtigkeit entstehen.
Die Messung dazu:
Messung im Stiegenhaus 50% Luftfeuchtigkeit , 24° Temperatur. Ergibt sich laut Diagramm der Taupunkt an der Tür mit 13°. Die Kellertemperatur war gemessen hier 19°. Das Beschlagen der Tür wäre mit 13° gegeben. Mit 19° ist dies nicht möglich.
2. Schritt: Lüften des Stiegenhauses:(Berechnung aus der Tabelle Seehöhe 200m):
Fall 1:
Im Keller hat es 17° bei einer frel=80% dies ergibt den Wassergehalt von 0,80*12,4=9,9 g/m³
Draußen hat es mittags 29° bei einer frel=35% dies ergibt einen Wassergehalt von 0,35*26,3=9,7 g/m³
Dies bringt eine Entfeuchtung von etwa 0,2 g/m³. Die „Mittagslüftung“ ist daher in diesem Fall gerade noch geringfügig sinnvoll. Jedoch ist zu beachten, dass wir in die Nähe des Taupunktes für die Kellerwände kommen könnten!
Fall 2:
Für eine Vormittags-Beispiel, bei gleicher Kellersituation wie vorhin. Draußen hat es 17° bei einer frel=70% dies ergibt einen Wassergehalt von 0,70*12,4=8.7 g/m³. Auch hier bringt das Lüften eine geringe Verbesserung.
Fall 3:
Für ein Lüften in der Früh, bei gleicher Kellersituation wie vorhin. Draußen hat es 16° bei einer frel=90% dies ergibt einen Wassergehalt von 0,90*11,6=10,4 g/m³. Hier bringt das Lüften nichts,; im Gegenteil der Keller wird feuchter .
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Wichtig: Zu beachten ist jedoch, dass die Kellerwände zumeist sehr viel Feuchtigkeit (2000 g/m³) enthalten und wir im Regelfall außer bei heißer Außenluft in den Taubereich der Kellerluft kommen. Damit schlägt sich jedoch jegliche Feuchtigkeit aus der Luft an den Wänden ab! Diese vorhin gemachten Berechnungen stellen daher nur eine Spielerei dar, um jedem die Tabellen nahe zu bringen und sonst nichts !
3. Schritt: Lüften zum Trocknen von Wänden ( z.B.: Keller):
Vereinfachtes Psychometrisches Diagramm mit eingezeichnetem Beispiel
Fall Beispiel eines Kellers in kaltem Boden :
Die gemessene Kellerwand_Temperatur beträgt 13 °C, die Lufttemperatur im Keller 17 °C sowie die Feuchtigkeit der Luft 60%, hingegen die Temperatur im Freien etwa 29 °C mit der Luftfeuchtigkeit 60%.
Tauscht man die Luft im Keller durch Durchzug der Luft auf die Aussentemperatur so erreicht man einen Taupunkt laut Diagramm von etwa 20°C. Die Keller-Wand-Temperatur haben wir vorhin mit 13 °C gemessen. Wir haben damit etwa 7°C als wirksame Temperaturdifferenz zur Aufnahme der Feuchtigkeit gegeben. Ein sinnvolles Entfeuchten ist damit möglich.
Die stark gemessene Feuchtigkeit vom durchschnittlichen Wert von etwa 70 ist bei 1 wöchigem Lüften damit auf etwa 62 gesunken. Weitere 2 - 3 Wochen sind damit noch zu empfehlen.