Nachberechnung des historischen norwegischen Tsunamis
zufolge Landgleitens

 Zur Beurteilung von Flachwasserwellen-Ausbreitungen und Debris-Fließ-Vorgängen wird die Verwendung des Programmsystems COMCOT 1.7 aufgezeigt. Hier  wird einer der größten bekannten Landgleit-Vorgänge betrachtet, der vor ca. 8000 Jahren stattgefunden hat. Diese Gleitungen haben in 3 Schüben in das Norwegische Meer stattgefunden (siehe dazu WIKIPEDIA Storegga Landgleitungen). Die Gleitungen waren insgesamt 280 km lang mit einem Volumen von 5,590 km³. Die Lage und Formationen können aus dem nachfolgenden Bild 1) ersehen werden.
 Im vorliegenden Bild 2) erfolgte eine Analyse von Ward ** mit der Formulierung von Nuuanu’s Type 1 Gleitung und 91 Feldern im Ausmaß von 30 x 30 km Quadratfeldern. Grundsätzlich soll hier nur gezeigt werden ob die einfache Formulierung von Wang***  mit der Größenordnung der entstehenden Wellen übereinstimmt.

Storrega Landgleitungen
 Bild 1) Landgleitungen aus Wikipedia mit Höhenangaben der Tsunami-Wellen

Ward Tsunami Nachrechnung Ward
Bild 2 )  Darstellung der Wellenausbreitung des Toregga-Tsunamis, Bild aus Ward **

Nachfolgend das äquivalente Bild 3) aus meiner Nachrechnung mit der Berechnungsgeometrie und etwa demselben Zeitpunkt der Analyse mit COMCOT 1.7. Es ist aus dem Lageplan in den Meerestiefen deutlich das Ende der damaligen Rutschung in Form eines Tiefengrabens zu erkennen, jedoch etwa 5° nördlicher. Die Rutschung ist durch 2 parallele Striche gekennzeichnet; die Länge der Rutschung durch einen starken Pfeil zwischen den beiden Linien.

Ward Tsunami Norwegen Nachrechnung
              Promper
Bild 3 ) Storegga Tsunami  Nachrechnungen von Promper mit den vereinfachten Ansätzen von Ward **

Leider zeigen die beiden Analysen einige Unterschiede auf, die nicht geklärt werden konnten. Im Tiefen-Graben nach Bild 2) links breitet sich die Welle in Richtung Nord-Ost naturgemäß stärker aus. Es ist jedoch aus Bild 2) nur als sehr kleine Wellenausbreitung ersichtlich. Im Bild 3) rechts ist hier jedoch eine Welle in der Höhe von 10m aufgetreten. Die Größenordnung der entstehenden Wellen ist jedoch vergleichbar mit etwa 10 m aus Bild 2).

**)    Ward, Steven N.: Landslide Tsunami. In: Journal of Geophysical Research; Institute of
        Geophysics and Planetary Physics; University of California at Santa Cruz; Santa Cruz, CA
        95064 USA (2011)
***)  Wang, Xiaoming ; Liu, Philips L.-F.: A Numerical Investigation of Boumerdes-Zemmouri
       (Algeria) Earthquake and Tsunami. In: COMPUTER MODELING IN ENGINEERING AND
       SCIENCES,2005, TECH SCIENCE PRESS, ISSN 1526-1492 VOL 10; NUMB (2005), S. 171-183