Da das LAV (TLM) in vieler Hinsicht unterschätzt wurde möchte ich noch einmal einen kurzen Einblick in diese Untersuchungen geben. Prof. Dr. Tremmel und sein Nachfolger in der Sperren-Konstruktion Dr.Widmann sowie sein langjähriger Unterstützer Dipl.Ing.Eiselmayer haben in vielen Sitzungen mit allen beteiligten wie Dipl.Ing.Stäuble, Dipl.Ing. Leobacher, Dipl.Ing Schöberl und den Konstrukteuren und Überwachern auf den Baustellen wie Dipl.Ing. Döpper und auch meiner Person immer wieder an den Feinheiten dieses Verfahrens gearbeitet. Auch das Kabelkran-Programm und die Temperaturentwicklung sowie die Absteck-Berechnung für die Geodäsie wurden eingehend betrachtet. Als ganz junger Konstrukteur konnte ich leider viele Dinge bei Prof.Dr. Tremmel nicht zum Durchbruch verhelfen; jedoch hat er mir schon damals eine gewisse Achtung entgegengebracht durch meine Untersuchungen bei Prof. Dr.Ing. Peter Stein. Die bedeutendsten Verbesserungen wurden jedoch damals von Dipl.Ing Eiselmayer bei der Geometrie-Konstruktion auf der WANG-Rechenanlage eingebracht. Sogar das Aufgehen der Sohlfuge konnte in einer Iteration bei der neuesten Version berücksichtigt werden. Auch muss betont werden, dass die Berechnung einer Talsperre nur ein Teil der Entwurfsarbeit darstellt und es noch viele bedeutende Themen zu Untersuchung gibt.
Die nachfolgende Veröffentlichung enthält viele Informationen über die damals gebauten Talsperren in Österreich. Viele Untersuchungen von Prof Dr Tremel, Prof Dr Linsbauer, DI Döpper (Baustellenleiter), DI Eiselmayer (Konstrukteur), Dr Obernhuber und DI Schöberl sind hier angeführt. Heute wird zwar manches etwas anders betrachtet; jedoch gibt der Einblick in diese Unterlagen und Vorstellungen der alten Konstruktionen auch viele Informationen zu den damals getroffenen Entscheidungen. Ich war damals vielen zu modern mit den FEM-Betrachtungen und damit wurde ich kaum erwähnt. Dies hat mir aber dadurch die Möglichkeit meiner Dissertation mit der Adaption des Programmsystems ADAP und CODCOD eingeräumt, was auch für mich eine Möglichkeit eröffnet hat; zumal mich Prof Rescher, Prof Linsbauer und Dr Widmann unterstützt haben.
Heft 33, (1999), ÖSTEREICHEISCHES NATIONALKOMITEE FÜR TALSPERREN TU GRAZ
Stromayrg. 10, A 8010 GRAZ
Nachfolgend die Zeichnung von Frau Hall aus dem Jahre 1983 zur Darstellung der Sperren-Geometrie-Parameter. Eiselmayer hat diese Parameter-Tabellen erstellt und bis zur wahren Perfektion gestaltet.
Bei den nachfolgenden kleinen Abendessen hat meist Prof.Dr.Tremmel die führenden Rolle bei der heiteren Stimmung übernommen und seine Qualitäten dabei sind um nichts den kabarettistischen Qualitäten von Böhm oder Farkasch nachgestanden.
Als ein damals geplantes Projekt wird hier die Talsperre CEBREN dargelegt. Dieses liegt im mittleren Höhenbereich von 114m und ist annähernd symmetrisch. Wie ich zu dieser Geometrie gekommen bin habe ich nicht mehr nachvollziehen können. Jedenfalls waren Daten noch auf den alten Sicherungsbändern der Siemens Anlage vorhanden.
Später wurde diese Talsperre aus geologischen Gründen als Damm ausgeführt. Die Lage und das Gelände sind im nachfolgenden Bild aufgezeigt.
Die Entwurfsarbeiten wurden in verschiedensten Höhenbereichen und Kostruktions-Varianten ausgeführt.
Nachfolgend werden die Konstruktionsschritte im LAV für diesen Talsperrenentwurf angeführt.
Um die Arbeiten von Eiselmayer ehrlich zu vertreten habe ich ein WANG-Emulation gestartet und das angepasste Entwurfs-Programm gestartet. Die damit erhaltenen Daten haben gut mit den vorliegenden übereingestimmt. Damit ist auch die damalige Vorgangsweise vollkommen nachvollziehbar.
Als wichtiger Vergleich wird das Parameter-Diagramm aus CODCOD gesehen. Dieses Diagramm kann mit dem Eiselmayer Diagramm in der alten Form verglichen werden. Hier ist natürlich die Talsperre wesentlich niedriger.
Der gelbe Bereich stellt die Wasserlast-Beanspruchung der Bögen dar und der orange Bereich die Eigengewichts-Belastung des Mittelkragträgers. Die beiden nachfolgenden Geometrie-Ausdrucke sind ebenfalls mit den alten GWBasic-Programmen aus CODCOD nachgestellt worden.
Das LAV ist in der ursprünglichen Form auf einer Siemens Groß-Rechenanlage gelaufen. Da Dipl. Eiselmayr und ich aus der
"Konstruktion der Talsperren" vor vielen vielen Jahren in eine technische EDV überstellt wurden, habe ich die Aufgabe wahrgenommen, eine erste Umstellung mit dem WATCOM Compiler durchzuführen. Diese wurde bald ersetzt durch eine für das alte GNU-System (übersetzt durch f2c) passende Version auf dem PC. Die Eiselmayer-EDV hat sodann einen Anschluss mittels eins Linux Servers an das TechnoZ bekommen. Dies habe ich benutzt um eine Linux-Version zu erstellen. Diese hat schon die Ausgabe mit HPPCL durchgeführt. Eine Umstellung der Grafik von HPGL auf HPPCL wurde dadurch notwendig.
Die gesammte Nachberechnung der ausgeführten Talsperren mit allen Grafik-Ausdrucken erfolgte daraufhin neu und wurde in entsprechenden Aktenordnern abgelegt. Auch eine Dissertation mit dem LAV wurde damit untersstützt
Da ich in Vorruhestand ging habe ich in meiner Freizeit noch eine CYGWIN Version erstellt und mit dieser ebenfalls versucht mir bekannte Beispiele nachzurechnen. Dabei ist eine Anbindung an XFIG zur Grafik-Auswertung entstanden.
Und mich begann das alte GNU System zu interessieren und ich habe diese Version mittels gfortran, gcc und F2C noch auf MSYS64 umgestellt. Eine Anbindung des Grafik-Outputs an die OpenOffice-Grafik und eine Erweiterung auf farbige Plots -- wie unter Eiselmayr -- ist damit ebenfalls erfolgt.
Um die Komplexität der Geometrie-Definitionen aufzuzeigen werden nachfolgend einige der Möglichkeiten dr Eingabe der Bögen aufgezeigt.
KBog |
Pnkt |
PKT2 |
|
1 |
2 |
3 |
4 |
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1 |
1 |
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|
0 |
x2 |
qho1 |
|
- |
- |
|
|
y1 |
y2 |
|
|
2 |
2 |
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|
0 |
x2 |
y2' |
|
- |
- |
|
|
y1 |
y2 |
|
|
3 |
- |
|
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x1 |
x2 |
x3 |
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- |
- |
|
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y1 |
y2 |
y3 |
|
Diese nachfolgenden Listings entstanden aus der neuesten Version und aus den alten GWBasic Programmen unter der DOSBOX.
/
SPERRE CEBREN CEB05 H=119 M CEB05
0 2 8 /
/
.00 1 /
.00 .00 160.00 163.00 /
.00 16.00 94.53 /
.00 160.00 5.50 5.50
8.00 1 /
8.00 .00 153.54 156.55 /
8.00 13.57 88.86 /
8.00 144.26 7.61 8.29
30.00 1 /
30.00 .00 134.20 138.03 /
30.00 8.72 73.96 /
30.00 105.41 11.72 14.82
50.00 1 /
50.00 .00 112.79 119.76 /
50.00 6.61 59.73 /
50.00 75.54 14.06 19.29
70.00 1 /
70.00 .00 87.31 99.84 /
70.00 6.69 44.87 /
70.00 50.60 15.96 22.36
90.00 1 /
90.00 .00 57.90 78.50 /
90.00 8.93 30.28 /
90.00 30.36 18.25 24.04
110.00 1 /
110.00 .00 25.25 56.22 /
110.00 13.30 18.97 /
110.00 14.56 21.78 24.33
119.00 1 /
119.00 .00 10.00 46.00 /
119.00 15.96 17.05 /
119.00 8.84 24.00 24.00
.00 2 /
.00 .00 160.00 /
.00 16.00 94.53 /
.00 160.00 , , 5.50
8.00 2 /
8.00 .00 153.54 /
8.00 13.57 88.86 /
8.00 144.26 , , 8.29
30.00 2 /
30.00 .00 134.20 /
30.00 8.72 73.96 /
30.00 105.41 , , 14.82
50.00 2 /
50.00 .00 112.79 /
50.00 6.61 59.73 /
50.00 75.54 , , 19.29
70.00 2 /
70.00 .00 87.31 /
70.00 6.69 44.87 /
70.00 50.60 , , 22.36
90.00 2 /
90.00 .00 57.90 /
90.00 8.93 30.28 /
90.00 30.36 , , 24.04
110.00 2 /
110.00 .00 25.25 /
110.00 13.30 18.97 /
110.00 14.56 , , 24.33
119.00 2 /
119.00 .00 10.00 /
119.00 15.96 17.05 /
119.00 8.84 , , 24.00
/
/
/
/
/
/
27.50 11.35 14.16 14.16 55.00 14.55 20.19 20.19 82.50 17.29 23.58 23.58
22.50 10.55 12.78 12.78 45.00 13.55 18.30 18.30 67.50 15.72 22.06 22.06
17.50 9.65 11.32 11.32 35.00 12.39 16.07 16.07 52.50 14.31 19.75 19.75
12.50 8.63 9.76 9.76 25.00 10.96 13.48 13.48 37.50 12.70 16.66 16.66
7.50 7.49 8.12 8.12 15.00 9.15 10.55 10.55 22.50 10.55 12.78 12.78
2.00 6.06 6.22 6.22 4.00 6.60 6.92 6.92 6.00 7.11 7.61 7.61
/
8 8 8 8 8 7 /
/
4.00 6.92 6.92 6.60
19.00 11.77 11.77 9.93
40.00 17.23 17.23 13.00
60.00 21.00 21.00 15.01
80.00 23.38 23.38 17.00
100.00 24.36 24.36 19.81
114.50 24.20 24.20 22.83
1 2 2 2 2 2 2 2
1 2 2 2 2 2 2
1 2 2 2 2 2
1 2 2 2 2
1 4 4 4
1 4 4
1 4
2 2 2 2 2 2 2 2
2 2 2 2 2 2 2
2 2 2 2 2 2
2 2 2 2 2
2 4 4 4
2 4 4
2 4
Eiselmayr hat diese Vorgangsweise nachfolgend durch die sogenannten Dreiecksausdrucke verbessert, die eine raschere und komfortablere Beurteilung ermöglichten.
Es wurde also möglichst der Urzustand des Programm-Systems erhalten und nur durch Hilfsprogramme eine Auswertung für das moderne UNIX und Windows ermöglicht. Die Übernahme der Grafik durch JFIG3 wurde im Jahr 2007 angepasst und 2012 erfolgte noch eine Umwandlung der Farbzuweisungen, um auch diese wunderschöne Möglichkeit von Eiselmayer zu ermöglichen. Eiselmayer hat viele1 viele Sperren-Entwürfe durchgeführt und war bei den großen Talsperren Österreich sicher einer der erfahrensten Sperren-Konstrukteure. Für Ihn habe ich eigentlich diese LAV Ergänzungen auf diesen WWW-Seiten durchgeführt, um einwenig seine Arbeit zu würdigen.
Er hat selbst an den alten Rechenanlagen Speicherergänzungen durch selbst konstruierte Bauteile ermöglicht.
Und er ist bei all der Hektik einer Sperrenkonstruktion, die durch viele Schritte einer Kommission geht, immer überlegt und gelassen geblieben. Viele Schwierigkeiten haben sich während jedes Entwurfs gezeigt und diese sind immer wieder von ihm gelöst worden.