Markant ist vor allem die "Höhenburg", der Felsen der die beiden Talsperren trennt. Die Flanke an diesen Felsen verläuft flach und bedeutet daher einen sanften Anstieg dorthin. Die rechte Flanke verläuft jedoch im oberen Drittel der Höhe, steil ansteigend. Dies tritt im abgewickelten Längsschnitt deutlich hervor.
Hier sollen einige Gedanken aus dem Artikel aus dem Jahr 1955 von DI H. Schüller "Die Talsperren der Oberstufe Glockner-Kaprun" zur Sperrenkonstruktion wiedergegeben werden:
"So sehr hier die fast
symmetrische Talenge für den Abschluß durch eine stark gekrümmte
Gewölbesperre geeignet schien, so groß waren die Schwierigkeiten der
statischen Formgebung. Der Grund hiefür liegt im ungünstigen Verhältnis
dr Talbreite in Kronenhöhe zur Mauerhöhe. Während dieselbe bei Limberg
2,4 beträgt, steigt es im Drossen bereits auf 2.9.Es war daher
unmöglich, trotz größter Öffnungswinkel, mit einem Limberg-Profil bei
konstanter Bogenstärke eine Bogengewichtsmauer auszuführen. Auch ein
verstärktes Limbergprofil ergab immer wieder unzulässige Zugspannungen
des im Verhältnis zu dem weit gespannten Bogen viel zu steifen
Lotschnittes. Die Gewölbeschale sollte demnach im Lotschnitt weicher,
in den Horizontal-Schnitten aber gleichzeitig steifer werden. Eine
geringere Verformung der Bogenlamellen kann sowohl durch eine
Verstärkung derselben, als auch durch eine Verringerung ihrer
Stützweite mit Hilfe künstlicher Widerlager erzielt werden. Da ihre
Verstärkung aber die mittleren Mauerquerschnitte nicht stark
beeinflussen durfte, mußte sie sich hauptsächlich auf die Kämpfer
beschränken".
Dies führte zunächst zur Entwicklung der sogenannten G-Mauern, den
Horizontalschnitte exzentrische Kreisringausschnitte waren, mit mit
trompetenartig sich erweiternden Kämpferverstärkungen bis zur
3,5-fachen Scheiteldicke. Leider hatten die Bogenverstärkungen allein
nicht den den gewünschten Erfolg und es mußte zu einer Maßnahme
gegriffen werden, die nur dem verständlich ist, der öfter Bruchversuche
von Schalenkonstruktionen beobachten konnte. Es wurde nämlich die
Einspannung der lotrechten Tragelemente durch ihre künstliche
Verlängerung d.h. durch eine künstliche Vertiefung der Talsohle
gemildert. Dabei war zuerst auch die Ausbildung eines Gelenkes in Form
einer Wälzfuge erwogen worden. Wegen der statischen und konstruktiven
Unsicherheiten wurde dies aber wieder fallen gelassen und der
primitiveren aber keineswegs neuen Methode der künstlichen Korrektur
des Talquerschnittes der Vorzug gegeben.
Diese Mauerform wurde in Österreich und sogar im Ausland sehr bekannt
und viel diskutiert. Daß sie nicht zur Ausführung kam, spricht nicht
gegen ihre Konstruktion. Sie besaß große Wirtschaftlichkeit und hatte
sowohl allen statischen Berechnungen, als auch einen mit größter Präzision durchgeführten statischen Modellversuch vollkommen
entsprochen. Sie ist einzig daran gescheitert, daß gerade in jener
Hangzone der Höhenweg, wo die Einbindung infolge einer Erosionsrinne an
der Luftseite bereits knapp war, sich während des Aushubes, auch die
Felsbeschaffenheit schlechter als im übrigen Bereich der Mauer erwies.
Die zur Ausführung gekommene Gewölbesperre im Drossen mit der
Typenbezeichnung D8 (Abb13 und 14) ist eine doppelt gekrümmte
Gleichwinkelmauer mit Bogenlamellen konstanter Dicke. Der
Mittelquerschnitt der Mauer ähnelt in der Form der G-Type, weist aber
bedeutend kräftigere Abmessungen auf. Die Kronenstärke wurde von 6 auf
7 m erhöht und die Fußbreite auf der Vergleichsebene 1930m mit 24,65 m
gegen 21,91 m bestimmt. Am meisten tritt aber die Verstärkung im
mittleren Drittel der Mauerhöhhe in Erscheinung, wo sie mehr als 50%
beträgt. Durch diese Querschnittsverstärkung konnte auf die für die
G-Maueern charakteristische Bogenform mit ihren langgezogenen,
trompetenförmigen Kämpferverstärkungen verzichtet werden. Durch die
Vergrößerung der Krümmungsradien der Bogenmittellinien und die
gleichzeitige Verringerung der Öffnungswinkel wurde der Gewölbestich
stark herabgesetzt und dadurch ein steilerer Anlauf gegen die
Hangschichtenlinien als früher erzielt. Der mittlere Kronenradius
beträgt jetzt 199,65m gegen 164,30m bei der G-Type, der zugehörige
Öffnungswinkel 102° gegen 127°30´. Die Kronenlänge verringerte sich von
374 m auf 357 m, während die Höhe mit 112 m unverändert blieb.
Erst die neue Mauerform hat so richtig die Wirksamkeit der künstlichen
Sohlvertiefung erwiesen. Trotz geringerer Öffnungswinkel und des
Verzichtes auf die trompetenartigen Kämpferverstärkungen der
Gewölbebogen ist es gelungen fast den gleichen Kubaturaufwand einer
Mauer zu entwerfen, die keine schlechteren Spannungsverhältnisse im
Bereiche der kritischen Zugspannungen an der Wasserseite aufweist als
die G-Type. Die neue Form und Lage der Mauer ist hauptsächlich auf die
angestrebte Verbesserung der Einbindung des linken Flügels der Mauer an
der Höhenburg abgestimmt, wo das Ziel vollkommen erreicht wurde.
Kämpferresultierende und luftseitige Anläufe sind jetzt steil gegen den
Hang gerichtet. Die schleifende Einbindung der luftseitigen
Kämpferbegrenzung gegen die stark zurückfallende Felsoberfläche
zwischen den Höhen 1960m und 2000m ist verschwunden; ein
Druckverteilungswinkel von mehr als 30° steht der ungehinderten
Ausbreitung des Kraftflüsse im Berg zur Verfügung.
Als Baustoff wurde ein tunlichs wasserarmer Rüttelbeton mit einem
Größtkorn von 129 mm und einem Zementgehalt von 250 kg je m³
Fertigbeton verwendet. Die Zuschalgsstoffe wurden dem Südlichen
Baggerfeld auf dem Mooserboden entnommen und mit Kraftfahrzeugen zu den
Vorsilos der bereits für limberg errichteten Aufbereitungsanlage am
Fuße der Glockerin gebracht, wo sie nach Korngrößen getrennt und in die
Silos der Kiesseilbahn abgefüllt wurden. Die Mischung des Betons in der
auf der Höhenburg neu errichteten Johnson-Anlage., die mit 4
Chargenmischern zu je 3 m³ eine maximale Stundenleistung von 200 m³
hat. Die Mischung erfolgte vollkommen exakt durch automatische
Gewichtzumessung, so daß der im Laboratorium entwickelte Qualitätsbeton
trotz sparsamster Zementdosierung und des sehr niederen
Wasserzemeentfaktors von 0,49 auch auf der Baustelle sicher hergestellt
werden konnte. Zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit und der
Frostbeständigkeit wurden dem Mischgut noch 0,50 % des Zementgewichtes
Frioplast zugesetzt. Die im Labaratorium durchgeführten Versuche lassen
trotz der Verringerung der Zementzugabe einen noch besseren Beton als
bei Limberg erwarten. Wasserdichtheit, Frostbeständigkeit und
Festigkeit sind im Durchschnitt beträchtlich gestiegen. Die mittlere
Druckfestigkeit des 30 cm Würfels beträgt nach 90 Tagen mehr als
340 kf/cm² und die Biegezugfestigkeit fällt nirgends unter 45 kg/cm².
Zur Vermeidung größerer Schwind- und Wärmerisse wurde die Mauer bei der
Betonierung in 15 m breite Radialblöcke unterteilt.Da die Mauerdicke
nur in der Sohle 20 m übersteigt, konnten die blöcke in ihrer ganzen
Tiefe ohne Zwischenfugen betoniert werden, wodurch im zug- und
schubbeanspruchten Kragträger der monolithische Zusammenhang gewahrt
ist. Die radialen Blockfugen erhielten eine ähnliche Verzahnung wie die
der Moosersperre. Sie wurden ebenfalls an der Luft- und Wasserseite mit
Kupferblech abgedichtet und bekamen zur Unterteilung der Auspreßflächen
wieder horizontale Schottbleche. Die verwendete Injektionseinrichtung
ist die gleiche wie bei der Moosersperre.
Zur Einbringung des Betons waren drei parallel fahrbare Kabelkräne mit
einem größten Kübelinhalt von 3 m³ und einer maximalen Stundenleistung
von 36 m³ je Kran vorhanden. Eine neu entwickelte Stahlgleitschalung
mit gelenkigen Senkrechtträgern und verbessertenZahnstangentrieb
sicherte auch bei größter Betoniergeschindigkeit eine rasche und genaue
Schalarbeit.
Die Beanspruchung des Betons ist infolge der größeren Mauerdicke
geringer als bei der G-Type, die größte Scheitelpresssung beeträgt in
Höhe 1980m rund 60 kg/cm². Die größte Biegezugspannung an der
Wasserseite des Mittelquerschnittes bleibt unter 10 kg/cm². Die
Verbesserung der Lage und der Richtung der Kämpferresultierenden am
Westhang durch die Verflachung der Mauer wurde allerdings trotz
tunlichster Verstärkung der Kämpfer mit einer Erhöhung der
Felspressungen gegenüber der G-Type von 35 kg/cm² auf 55 kg/cm²
erkauft. Die Dichtung des Felsuntergrundes erfolgte auf die gleiche
Weise wie bei der Moosersperre.
Die Mauer erhielt entlang der Felsoberfläche einen begehbaren
Revisionsstollen bis zur halben Mauerhöhe zur ständigen Kontrolle ihrer
Beschaffenheit und Wasserdichtheit, zur Messung der Wasserverluste
sowie der Sohlauftriebes und der Vornahme von späteren
Zementinjektionen bei auftretenden Undichtheiten. Ein durchgehender
Verkehrsgang wie bei der Moosersperre unter der Krone gelegen,
sorgt für die winterliche Verbindung mit dem Möllpumpwerk und
dient als Kabelgang für Starkstrom und Telephon sowie zur Aufnahme der
Ableseeinrichtungen der elektronischen Sperrenmeßgeräte.
Der Aushub für die Drossensperre erforderte die Abräumung von rund
120.000 m³ Überlagerung und einen Felsausbruch von über 190.000 m³. Die
Betonkubatur beträgt rund 350.000 m³, wenig mehr wie bei der
ursprünglich geplanten Sperre G-Type, gegen rund 560.000 m³ einer
gleich hohen Gewichtsmauer."
durch Eiselmayer, wahrscheinlich 1983. Diese Analyse passt aus der grundsätzlichen Übereinstimmung im Grundriss.
LAV -Listing und Plots der Sperre Möll
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SPERRE DROSSEN VAR.ZUSE 1969 ANGEP. PROM 2022 DROSSZUS
0 2 11 /
/
.00 1 /
.00 .00 160.47 199.62 /
.00 15.00 95.89 /
.00 149.00 7.00 9.40
4.00 1 /
4.00 .00 157.45 195.87 /
4.00 13.75 93.11 /
4.00 145.00 7.86 10.40
17.00 1 /
17.00 .00 149.22 181.59 /
17.00 10.28 88.39 /
17.00 132.39 10.37 14.31
30.00 1 /
30.00 .00 138.69 164.49 /
30.00 7.62 83.66 /
30.00 118.88 12.52 17.45
43.00 1 /
43.00 .00 121.02 145.80 /
43.00 5.60 70.09 /
43.00 104.03 14.41 18.15
56.00 1 /
56.00 .00 100.00 127.71 /
56.00 4.37 52.64 /
56.00 92.70 16.18 17.59
69.00 1 /
69.00 .00 80.47 110.31 /
69.00 4.15 39.01 /
69.00 82.12 17.92 17.91
82.00 1 /
82.00 .00 58.80 87.95 /
82.00 5.28 27.82 /
82.00 47.72 19.79 20.81
92.00 1 /
92.00 .00 43.25 68.57 /
92.00 7.42 22.78 /
92.00 12.38 21.46 23.64
100.00 1 /
100.00 .00 25.87 56.84 /
100.00 10.27 16.49 /
100.00 .59 23.07 24.96
107.00 1 /
107.00 .00 10.00 50.00 /
107.00 13.42 14.43 /
107.00 .00 24.65 24.85
.00 2 /
.00 .00 150.67 /
.00 15.00 83.67 /
.00 150.66 , , 7.00
4.00 2 /
4.00 .00 147.83 /
4.00 13.75 81.12 /
4.00 147.83 , , 7.86
17.00 2 /
17.00 .00 134.81 /
17.00 10.28 70.21 /
17.00 133.65 , , 10.50
30.00 2 /
30.00 .00 119.78 /
30.00 7.62 59.37 /
30.00 113.28 , , 12.59
43.00 2 /
43.00 .00 106.78 /
43.00 5.60 52.13 /
43.00 90.82 , , 16.55
56.00 2 /
56.00 .00 93.99 /
56.00 4.37 45.62 /
56.00 74.13 , , 19.20
69.00 2 /
69.00 .00 79.42 /
69.00 4.15 37.91 /
69.00 63.24 , , 19.47
82.00 2 /
82.00 .00 64.06 /
82.00 5.28 32.96 /
82.00 36.51 , , 21.40
92.00 2 /
92.00 .00 46.57 /
92.00 7.42 25.66 /
92.00 9.74 , , 24.27
100.00 2 /
100.00 .00 27.40 /
100.00 10.27 17.30 /
100.00 .02 , , 25.19
107.00 2 /
107.00 .00 10.00 /
107.00 13.42 14.43 /
107.00 .00 , , 24.65
/
/
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25.00 11.73 16.51 11.62 50.00 15.37 17.92 18.34 75.00 18.76 19.08 19.89
23.00 11.40 16.02 11.33 46.00 14.83 18.08 17.40 69.00 17.92 17.91 19.47
20.50 10.98 15.35 11.00 41.00 14.13 18.16 15.93 61.50 16.91 17.39 19.42
17.25 10.42 14.39 10.54 34.50 13.19 17.94 13.85 51.75 15.61 17.83 18.67
14.00 9.83 13.39 9.98 28.00 12.20 17.13 12.15 42.00 14.27 18.16 16.24
10.75 9.22 12.37 9.33 21.50 11.15 15.62 11.13 32.25 12.86 17.74 13.18
7.50 8.58 11.38 8.63 15.00 10.01 13.70 10.16 22.50 11.32 15.89 11.27
4.25 7.91 10.47 7.91 8.50 8.78 11.68 8.85 12.75 9.60 12.99 9.74
1.00 7.22 9.64 7.21 2.00 7.43 9.89 7.43 3.00 7.65 10.14 7.64
/
8 8 8 8 8 7 /
/
2.00 9.89 7.43 7.43
10.50 12.29 9.28 9.17
23.50 16.15 11.40 11.48
36.50 18.06 14.48 13.49
49.50 17.94 18.24 15.31
62.50 17.39 19.43 17.05
75.50 19.19 19.96 18.83
87.00 22.20 22.90 20.59
96.00 24.55 25.00 22.23
103.50 24.99 25.00 23.85
1 2 2 2 2 2 2 2 2 2
2
1 2 2 2 2 2 2 2 2 2
1 2 2 2 2 2 2 2 2
1 2 2 2 2 2 2 2
1 2 2 2 2 2 2
1 2 2 2 2 2
1 2 2 2 2
1 4 4 4
1 4 4
1 4
2 2 2 2 2 2 2 2 2 2
2
2 2 2 2 2 2 2 2 2 2
2 2 2 2 2 2 2 2 2
2 2 2 2 2 2 2 2
2 2 2 2 2 2 2
2 2 2 2 2 2
2 2 2 2 2
2 4 4 4
2 4 4
2 4
Nachfolgend erfolgt der PDF Ausdruck der ursprünglichen statischen LAV-Nachrechnung Eiselmayer an der Siemens Rechenanlage:
Heft 33, (1999), ÖSTEREICHEISCHES NATIONALKOMITEE FÜR TASSPERREN TUGRAZ
Stromayrg. 10, A 8010 GRAZ
2) H.Schüller : "Die Talsperre dr Oberstufe Glockner Kaprun" , Festschrift "Die Oberstufe der Tauernkraftwerke
Glockner-Kaprun" der Tauernkraftwerke A.G. Sept. 1955 Heft 33, (1999), Dipl.Ing. Heinrich Schüller